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Von Glückskäfern, komischen Gefühlen und Mustern


Neulich hat mir ein Marienkäfer tatsächlich die Augen geöffnet, den Spiegel vorgehalten - oder ganz salopp, mich zum Nachdenken gebracht. Ich weiß, irgendwie klingt das Bluna. Ein Marienkäfer....Is klar!

Wie kommt dieser süße, kleine dicke Käfer mit den vielen Punkten zu dieser Ehre?

Ich war morgens mit dem Fahrrad, bei wunderbarem Sonnenschein, unterwegs. Plötzlich entdeckte ich einen Marienkäfer auf meinem Schoß. Ich strahlte von einem Ohrläppchen zum anderen. Mich hat das total gefreut. Ich empfand das, in Kombination mit diesem herrlichen Wetter, als ein tolles Erlebnis. Ich war erfreut und glücklich. Und mit dieser Freude auf dem Schoß, konnte mein Tag beginnen. Mein Glückskäfer hat mir also, in einem unbeobachteten Moment, den Tag versüßt, so, so....

Für mich ganz persönlich eine wichtige Erfahrung, die mich an etwas erinnert hat. Ich kann mich manchmal so sehr freuen, dass ich meine Gefühle dennoch unterdrücken muss, weil sie mir unangenehm sind, weil sie so geballt und plötzlich hochkommen, weil ich mich beobachtet fühle. Komisch, nicht wahr? Warum sollte man sich nicht so richtig über etwas freuen dürfen und es auch zeigen? Naja, nehmen wir an, ich sitze mit meinen Kindern auf dem Spielplatz und plötzlich werde ich von einem ganz freudigen Gefühl überrannt, dass mich wohlmöglich noch zu Tränen rührt. Tja, da sitzt dann Mutti, mit ihren Kindern im Sandkasten und heult…. und schnell schaltet sich der Kopf ein, der sagt, reiß dich zusammen, was sollen denn die anderen denken.....Aber andererseits ist es doch soooo schön, wenn man sich so richtig freuen und das auch zeigen kann....

Was fange ich jetzt damit an? Mir passiert es ganz oft, um meine Gefühle ein wenig zu kompensieren, mit Ironie an die Sache zu gehen. Aber wenn ich ehrlich bin, fühlt sich das oft nicht ganz so toll an, auch wenn ich mal wieder für einen Lacher gesorgt habe. Ich muss nicht bei jedem spontanen Glücksgefühl weinen vor Freude, aber ich werde oft ganz plötzlich überrascht von vielen, vielen Kleinigkeiten. Meistens dann, wenn alles so einfach ist, wo man nichts erwartet, wo man sich nicht gehetzt fühlt und alles gut ist, wie es ist.

Und was ist jetzt genau das Problem? Ich habe für mich erkannt, dass ich meine Gefühle unter Kontrolle halte, aus Angst, mich lächerlich zu machen - also reiße ich mal wieder einen Witz und distanziere mich so von meinen Gefühlen. Klingt fast so, als hätte ich Angst davor glücklich zu sein - ein Phänomen, dass übrigens wirklich existiert. Kennt ihr das auch?

Wenn ich genauer darüber nachdenke, vor wem sollte ich mich denn lächerlich machen? Was der/die andere gerade denkt, ist doch in meinem ganz persönlichen Glücksmoment, völlig irrelevant! Ja, ja, wenn das so einfach wäre. Und wenn ich mich gerade über die Sonne, Blumenwiese, ein tolles Bild oder einen Marienkäfer freue, dann freue ich mich ganz einfach darüber! Einfacher gesagt, als getan!

Sich aus seinen Mustern zu befreien, ist oft harte Arbeit. Ich habe aber gelernt, dass es nachhaltig viel Leichtigkeit ins Sein bringt. Ich zeige damit mich und kann ehrlich zu mir selbst sein. Es gibt mir die Chance, so zu sein, wie ich bin und das fühlt sich gleich viel freier, viel authentischer an. Irgendwann transportiert man das auch nach außen und der Effekt ist sensationell. Sicher gibt es die eine oder andere Situation, in der es vielleicht notwendig ist, sich ein wenig zu kontrollieren, aber vor meiner Familie oder meinen Freunden, muss ich mich nicht verstecken. Vielleicht gelingt es mir eines Tages auch über meinen Familien-/Freundehorizont hinaus zu kommen.

- Übung macht den Meister -

In diesem Sinne, wünsche ich euch viele Glücksmomente, die ihr genießen könnt und Menschen, die sich davon anstecken lassen.

Hello Moment. Yoga.

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