....und das ist mein Tanzbereich
Dirty Dancing, ein toller Film, der nach wie vor mein Herz berührt und mich zu 'ner Ladung Eis und Taschentücher auf die Couch einlädt, wenn es mal wieder Zeit dafür ist.
Der Satz hat eine wichtige Botschaft: Respektiere liebevoll deine Grenzen und die deines Gegenübers, nimm sie an, dann wird vieles leichter und klarer. Der Tanz kann beginnen, du bist im Flow. Einfacher gesagt, als getan.
Ich habe mir ziemlich viel Zeit gelassen für meinen nächsten Beitrag. Aber die habe ich ehrlich gesagt auch gebraucht. Ich hatte viel zu tun in den vergangenen Wochen, neben den üblichen Dingen wie Kinder, Haushalt und Einkaufen, mich mit der aktuellen Situation auf dieser Welt auseinander zu setzen. Es waren auch viele schwierige Entscheidungen darunter und eine wichtige Reise, die mich mit ganz viel Liebe erfüllt hat und mir zu einer sehr wichtigen Erkenntnis verholfen hat.
Deshalb möchte ich auch gleich an meinem Tanzbereich anknüpfen, der in den letzten Wochen nicht nur mein persönlicher Tanzbereich war, da meine Grenzen gefühlt sehr durchlässig waren. Das lag einerseits daran, dass ich selbst nicht Fisch und nicht Fleisch war und Halt gesucht habe. So Phasen gibt es und ich bin sehr dankbar dafür, dass es sie gibt. Eine besondere Lernerfahrung war, anzunehmen was man fühlt und mit diesem Gefühl ehrlich umzugehen, dieses Gefühl nicht abzutun als Hirngespinst oder ähnliches, es mit Herz und Verstand zu kommunizieren. Grenzen abzustecken und mir die Freiheit zu lassen durchlässiger und weniger durchlässig zu sein. Mir fällt das manchmal schwer, da ich Angst habe jemanden vor den Kopf zu stoßen und etwas zu verschlimmern, was ich eigentlich besser machen wollte. Ist das verständlich?
Das Endergebnis ist für mich sehr überfordernd: unendlich viel Liebe. Ein guter Freund hat mir heute Mittag gesagt, ich solle dieses Gefühl annehmen, dann wird alles ganz leicht. Denn Liebe ist das wundervollste was man bekommen kann. So schön und so wahr. Trotzdem fällt es mir schwer.
Ich meine damit auch nicht, dass ich noch nie Liebe erfahren hätte, nein, das erfahre ich ständig. Aber Liebe ist nicht gleich Liebe. Sie hat ihre ganz individuellen Ausprägungen. Mit Tanzbereichen, die eingehalten werden wollen, vielleicht eingehalten werden müssen und in ihrer Gestaltungsfreiheit eben durchlässiger oder weniger durchlässig sind. Jede Form von Beziehung besteht schließlich aus Liebe. Und trotzdem habe ich Angst, die Grenze überschritten zu haben. Hier völlig undogmatisch heranzugehen und mich frei zu machen von Befürchtungen, Ängsten und was andere darüber denken ist wirklich schwierig, überfordert mich tatsächlich und ist trotzdem auch schön.
Das Wissen geliebt zu werden, auf die unterschiedlichsten Weisen, ist großartig und macht das Miteinander so wundervoll. Dafür braucht es Menschen, die sich darauf einlassen und wertfrei annehmen können. Und es kommt darauf an, ob meine Ehrlichkeit genau das erreicht, was ich eben erreichen möchte, es den richtigen Punkt getroffen hat und nicht falsch verstanden wird. Es bedeutet auch, mir meinen eignen Ansprüchen im Leben gerecht zu werden, Arbeit an meinem Verhalten und dies anderen zuzugestehen, so merkwürdig mir vielleicht das eine oder andere Leben erscheint, den Tanzbereich akzeptieren. Das ist was sehr Besonderes. Was zurückkommt, liegt nicht in meiner Hand.
„Hast du schon mal einen kleinen Vogel gesehen, der zu fliegen beginnt?
Als erstes öffnet er die Flügel….Der Flügel ist Vermittler zwischen Materie und Luft. Du bist Mensch. Dein Arm ist dein Flügel. Als erstes musst du umarmen können, dann wirst du auch fliegen können.“ [Gitta Mallasz]